Mitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie, Ende April 2021, kündigte die Sana-Konzernspitze an, fast 100 Beschäftigte in Offenbach und insgesamt mehr als 1000 Mitarbeiter der Sana-Tochter DGS pro.service GmbH bis Ende des Jahres zu entlassen. Das ist nicht zu akzeptieren! In einer ohnehin angespannten und für die Beschäftigten enorm belastenden Situation soll die prekäre Lage noch weiter verschärft werden.
Am Sana-Klinikum in Offenbach sind Beschäftigte aus den Bereichen Patientenbegleitservice/Patiententransport, Empfang/Info, Poststelle, Archiv sowie Pflegeservicekräfte betroffen. Auch die zwangsläufig auf die Entlassungen folgende Arbeitsverdichtung für die im Klinikum Verbleibenden, die bereits jetzt an der Belastungsgrenze und darüber hinaus arbeiten, wäre verheerend. So viel sind der anerkennende Applaus und die zu Beginn der Pandemie allseits bekundete Solidarität also wert.
Gleichzeitig gönnt sich der Vorstandschef der Allianz, einer der Haupteigner des Sana-Konzerns, dieses Jahr eine Gehaltserhöhung von satten zwölf Prozent und nennt dies „angemessen“.
Es geht dem Sana-Konzern und seinen Eignern sowie allen anderen privaten Konzernen aus dem Gesundheitsbereich nicht um eine gute Versorgung der Patienten oder um „angemessene“ Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, sondern einzig und allein um Gewinnmaximierung. Das Problem ist die grundsätzliche Organisation des Gesundheitssektors nach kapitalistischer Profitlogik. Privatisierungen, Ausgliederungen in Tochterunternehmen, Fallpauschale und erdrückende Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind die Folge. Darum gehört das Gesundheitssystem in die öffentliche Hand – Gesundheit ist keine Ware! Wir erklären unsere volle Solidarität mit allen Betroffenen und der gesamten Belegschaft in Offenbach, die sich gegen die angedrohten Kündigungen wehrt.
Wir fordern:
– die Rücknahme des Kündigungsvorhabens
– bessere Arbeitsbedingungen
– eine Entlastung der Pflege
– mehr Personal
Für eine öffentliche Daseinsvorsorge im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung!